Norwegen 2022
Übrigens: Wenn diese wunderschöne Seite in Ihrem Browser nicht vernünftig angezeigt wird - dann sollten Sie den besseren installieren.
Trondheim, Norwegens ehemalige Hauptstadt im Januar 2022
Bis zuletzt bangen wir wegen der beinahe täglich wechselnden Ereignisse am Corona-Markt um den rechtzeitigen Erhalt der Reiseunterlagen, die Mitte der Woche - vier Tage vor dem Abflug - trotz schriftlicher Erinnerung noch immer nicht da sind. Anfang der Woche würden sie verschickt, ja, die Reise fände statt, hieß es. Rewe-Reisen/Clevertours werden sich doch am Ende nicht noch erfolgreich einreihen wollen in unsere Liste der Stümper-Reiseveranstalter auf diesem Planeten?
Endlich - am vierten Tag abends vor Abflug - kommen sie via eMail. Allerdings gleich mit einer Änderung: aufgrund eines schweren Sturms könnten Häfen unterhalb von Trondheim nicht angefahren werden. Wir müßten deshalb eine Nacht in Bergen verbringen und am nächsten Tag nach Trondheim fliegen, wo wir dann erst einschiffen könnten. Alles sei bereits so organisiert und reserviert, wir bräuchten uns um nichts kümmern. Wahlweise könnten wir die Reise kostenlos stornieren, sollten wir mit diesen Änderungen nicht einverstanden sein.
Nun - diese Änderungen kosten immerhin die Sehenswürdigkeiten der ersten Nacht und des zweiten Seetages, aber gut - das kennen wir alles von unserer letzten Hurtigrutenfahrt, und richtig interessant wird es ja ohnehin erst jenseits des Polarkreises.
Wir treten die Reise an. Schauen wir mal, was uns alles an Abenteuern erwartet!
Hotel Clarion Airport · Bergen | ||
Von Amsterdam aus geht es zwei Stunden später weiter mit KL1189 nach Bergen. Diese zweite Teilstrecke in einer Boeing 737-800 läuft ebenfalls tadellos - und es gibt wieder einen Imbiß! KLM ist toll! |
Wie halt schon beim letzten Mal, als wir vom Flughafengebäude zur damals wegen Bauarbeiten verlegten Bushaltestelle zum Hurtigruten-Anleger-Transferbus laufen mußten. |
MS Vesterålen · Trondheim |
In einer Boeing 737-700 geht es ab nach Trondheim. Am dortigen Flughafen warten bereits Hurtigruten-Mitarbeiter auf uns. Wir werden mit einem Bus zur MS Vesterålen gebracht. |
Danach - und mit negativem Testergebnis - dürfen wir unsere Kabine beziehen und dann zum Mittagessen gehen. |
Auf dem Weg durch das Schiff fällt uns allerdings nicht viel Renoviertes auf. Außer dem WLAN, das durch das Schiff gezogen wurde, dem Blindenleitsystem, das in Form von Gummiapplikationen auf die schönen, hochglanzlackierten Bodenplanken geklebt wurde und den typischen Abstandhalteaufklebern überall entdecken wir nichts auffallend Neues. Alles sieht so aus wie damals. |
Hurtigruten spendieren nach dem Mittagessen eine kostenlose Stadtrundfahrt durch Trondheim mit Dombesichtigung, quasi als Entschädigung für den ausgefallenen ersten Seetag und die Nacht an Bord vorher. |
Danach bekommen wir eine exklusive Führung durch den Nidarosdom, das norwegische Nationalheiligtum und Krönungskirche. Sehr interessant. Am Ende der Führung bekommt jeder ein Büchlein zur Domgeschichte überreicht. |
Trondheim · Rørvik |
Wir suchen uns ein gemütliches Plätzchen auf dem Panoramadeck und beobachten die MS Nordkapp beim Ablegen nordwärts. Wir werden ihr in wenigen Stunden folgen. |
Wir passieren die kleine Insel Munkholmen. |
Ørnes · Polarsirkelseremoni |
Um 10:00 Uhr erreichen wir Ørnes. Hier wird es jetzt ernst für uns Touries. König Neptun erscheint an Bord und heißt uns in seinem nassen Reich des Meeres willkommen. |
Auch wir lassen uns von König Neptun und seinen Gehilfen bereitwillig einen Schöpfer Eiswasser in den Kragen kippen. Für den vollen Genuß ziehen wir dazu sogar unsere warme Jacke aus und ernten dafür Anerkennung. |
Jeder Arktistourist wird später in seiner Kabine sein Polarsirkelsertifikat vorfinden. Unverdienterweise auch jeder, der sich nicht hat taufen lassen. |
Die Zeit, die das Schiff später in Bodø anlegt, verbringen wir wegen des schlechten Wetters an Bord im Panoramasalon und machen fleißig Gebrauch von unserer Kaffee-Flatrate. |
Bodø |
Nun - das ist natürlich sehr schade, aber für das Wetter kann hier natürlich niemand etwas. Wir verbringen die Zeit bis zum Abendessen dösend in Panoramasalon und Vesterålstuen. |
Stamsund |
Harstad · Finnsnes · Tromsø |
Schneeregen ist heute unser ständiger Begleiter. |
Tromsø · Das Tor zur Arktis |
Der Beiname Tor zur Arktis ist auf die zahlreichen Arktisexpeditionen früherer Jahrhunderte zurückzuführen, die alle von Tromsø aus gestartet sind. |
Die festlich illuminierte Fußgängerzone lädt zum Bummeln ein. Wir kaufen warme Einlegesohlen für unsere Winterstiefel und Julekaffe, den wir im Salg in einem Einkaufszentrum finden. |
In einem Fachgeschäft für alles aus norwegischer Herstellung bzw. alles, was der Norwegentourist so gebrauchen könnte, bleiben wir längere Zeit, um uns aufzuwärmen. Nebenbei ist das Sortiment auch sehr interessant: von Souvenirartikeln made in China bis zu Sami-Schuhen und Stiefeln aus Rentierfell gibt es hier einfach alles. |
< | |
Nachdem wir alle Einkäufe abgeschlossen haben, gehen wir hinunter zum Hafen, um die photogene Abendstimmung einzufangen. Viel ist hier gerade nicht los, sodaß wir in Ruhe photographieren können, ohne andauernd Touriköpfe im Bild zu haben. |
Hier - in Tromsø - ist auch die angeblich nördlichste Brauerei der Welt beheimatet. Im Rahmen unserer letzten Hurtigrutenfahrt hatten wir sie besucht, aber heute fehlt dazu die Zeit. Wir setzen lieber unseren Photorundgang fort - teures Bier gibt es bei Bedarf auch auf dem Schiff. |
Da sich unsere Ankunft hier infolge von Sturm und Seegang verspätet hat, die Abfahrtszeit aber beibehalten wird, haben wir leider wenig Aufenthalt hier zum Verbummeln. Wir schwenken daher wieder Richtung Fußgängerzone zurück. |
Die Fußgängerzone ist einfach ein Augenschmaus. Hier könnten wir noch hunderte Photos machen. Wir gehen gemütlich Richtung Schiffsanleger zurück. |
Inzwischen ist es stockdunkel geworden. Auch der Himmel trübt sich wieder ein, und Wind braust uns ins Gesicht. Wahrscheinlich ist schon der nächste Schneesturm im Anzug. |
Es gibt allerlei Meeresgetier zu essen, vornehmlich Königskrabbenteile. Die sind etwas anspruchsvoll zu essen, weil die Gefahr besteht, daß man als ungeübter Gourmet beim Sprengen der Schalen abrutscht und sein restliches Essen über den Tisch verteilt. |
Vom Geschmack her empfinden wir die Riesenkrabben nicht als besonders schmackhaft - da sind uns die Calamari vom heimischen Lieblingsgriechen viel lieber. |
Havøysund |
Später in Havøysund können wir den Mond backbordseitig und Sonnenschein an der Steuerbordseite gleichzeitig bewundern. |
Trotzdem freuen wir uns natürlich auf den Ausflug zum Nordkap - schließlich ist das der Höhepunkt einer jeden Norwegenreise! |
Honningsvåg · Das Tor zum Nordkap |
Also gut - wir haben hier zweieinhalb Stunden Aufenthalt. Machen wir das beste aus der unbefriedigenden Situation. |
Diesmal haben wir notgedrungen ausführlich Zeit für einen gemütlichen Stadtbummel und viele gelungene Photos. Hier pfeift ein heftiger, eiskalter Wind. Wir packen uns warm ein und marschieren durch das tief verschneite Städtchen. |
Während wir bibbern, reicht der hiesigen Dorfjugend offensichtlich ein einfacher Jogginganzug gegen die arktische Kälte, wie wir staunend feststellen. Viele Bewohner sind gerade mit einfachen Schlitten zum Einkaufen unterwegs. |
Wir haben gerade den kleinen Hafen umrundet und können einen Blick auf unser Schiff werfen. Von hier aus sieht der Kahn ziemlich mächtig aus, viel mächtiger, als er einem vorkommt, wenn man sich an Bord bewegt. |
Ja - Sie haben richtig gelesen! Seit knapp 40 Jahren tuckert die MS Vesterålen unermüdlich die norwegische Küste rauf und runter! |
Da wir uns allmählich der Eröffnung des Mittagsbuffets an Bord zeitlich nähern, gehen wir langsam zum Schiff zurück. Die Sonne geht auch schon langsam unter und taucht den Kessel in ein angenehm orangefarbenes Licht. |
Es wird geprüft, ob die vorhandenen Rettungsboote ordnungsgemäß zu Wasser gelassen werden können und ob sich alle Zustiegstüren öffnen und wieder verriegeln lassen. Der Bestand an Schwimmwesten und Isolierkleidung wird geprüft. Die Versorgung von Verletzten wird simuliert. |
Nachdem die Übung beendet wurde, gehen alle wieder zurück auf ihre Posten, und die MS Vesterålen rüstet sich für das Ablegen. Je tiefer die Sonne sinkt, desto intensiver wird das Farbenspiel. |
Wir beobachten den immer intensiver leuchtenden Sonnenuntergang noch eine ganze Weile. Danach verfolgen wir den Einbruch der Dunkelheit lieber vom warmen Panoramasalon aus. |
Kjøllefjord |
Wir denken, die Chancen stehen nicht schlecht, daß wir heute noch Polarlicht werden sehen können. Wir gehen vorsichtshalber in unsere Kabine und holen Stativ und Spiegelreflexkamera. |
Wir prüfen den Himmel. Tatsächlich - links über dem Bergrücken scheint sich so etwas wie grauer Nebel zu regen. Bekanntlich sieht das menschliche Auge nachts nur schwarz-weiß. Sofort halten wir mit unserer Kamera in die Richtung und drücken den Auslöser. |
Der Nebel bewegt sich, er wabert und flackert! Was für ein phänomenales Polarlicht, das sich jetzt kurz nach dem Ablegen von Kjøllefjord von links nach rechts über den Fjord bewegt. |
An Bord wird man nämlich per Lautsprecherdurchsage informiert, wenn sich Polarlicht zeigt, was dann zur Folge hat, daß jeder, der noch einigermaßen bekleidet ist, an Deck rennt, um die besten Photographenplätze zu ergattern. |
Varangerfjord |
Heute machen wir eine Schneemobilsafari. Um 09:00 Uhr nach dem Anlegen in Kirkenes geht's los. Ein nettes Paar betreibt die Schneemobilsafari und geleitet uns über einen zugefrorenen Fjord im Grenseland. |
Kirkenes |
Unsere beiden Safariführer erklären uns ausführlich das Schneemobil. Dann nehmen sie uns in die Mitte, und wir brettern dem Vorausfahrenden hinterher. Wir heizen durch einen zugefrorenen Fjord entlang einer mit Stöcken abgesteckten Fahrtroute. |
Eine halbe Stunde später - am Ende des Fjords - erreichen wir einen Bauernhof mit Winterschafen. Die Tiere kommen - angelockt durch das ihnen wohl bekannte Motorengeräusch der Schneemobile - den Hügel zu uns an den Zaun herunter und freuen sich auf offenbar die im Rahmen der Safari regelmäßig veranstaltete Fütterung. |
Danach machen wir uns auf den gleichen Weg zurück. Wir sind früher mit der Strecke durch als vorgesehen, weil wir so gute Fahrer seien. Man offeriert uns noch einen kostenlosen Abstecher zur nicht weit entfernten russischen Grenze, den wir gerne annehmen. |
Nach einer kurzen japanischen Pause am Grenzübergang bringt uns unser netter Safariführer zum Schiff zurück. Wir geben ihm ein gutes Trinkgeld für den extra Ausflug, versprechen, ihn bei einem erneuten Norwegenbesuch in Kirkenes wieder zu buchen und kommen gerade rechtzeitig zum Mittagessen. |
Vardø · Vardøhus |
Es ist klirrend kalt und windig. Wir sind in wenigen Minuten durchgefroren, aber der Gang durch die trockene Kälte tut gut. |
Zurück auf dem Schiff gibt es auch schon bald leckeres Abendessen. Danach gehen wir an Deck, um den Himmel zu prüfen. Er ist wolkenverhangen, und es schneit. |
Hammerfest |
Also marschieren wir halt ein bißchen durch das verschneite Hammerfest mit seinen zahlreichen geschlossenen Geschäften, bis wir wieder auf das Schiff müssen, um die Abfahrt nicht zu verpassen. |
Hammerfest galt lange Zeit als die nördlichste Stadt der Welt. Seit ein paar Jahren beansprucht aber Longyearbean auf dem weit nördlicheren Spitzbergen diesen Titel für sich. |
Wir gehen vom Hafen eine kleine Anhöhe hoch, um einen Überblick über den Ort zu gewinnen. Abseits der geräumten Hauptverkehrsstraße ist alles tief verschneit. |
Auf der MS Vesterålen gibt es bald Mittagessen. Wir lassen es uns schmecken - unsere Wanderung durch die verschneite Winterlandschaft von Hammerfest hat uns hungrig gemacht. |
Øksfjord |
Skjervøy |
Es sieht ganz danach aus, als sei das Polarlicht in Kjøllefjord unser einziges diesjähriges Erlebnis dahingehend gewesen... |
Trondenes |
Dies sei eine der ältesten mittelalterlichen Steinkirchen Norwegens. Gegen 10:15 Uhr geht es durch die künstlich angelegte Fahrtrinne Risøyrenna nach Risøyhamn. |
Risøyhamn |
Wir widmen uns erstmal ausgiebig dem erneut leckeren Mittagessen, während draußen der Sturm tobt. Während des Essens klart es allmählich wieder auf. |
Sortland |
Dort braust schon wieder Sturm. Der Reiseleiter empfiehlt über Lautsprecherdurchsage einen Besuch des dortigen Hurtigrutenmuseums, aber da haben wir schon deutlich bessere Witze gehört. |
Stokmarknes · Hurtigrutemuseet |
Nach dem Ablegen verbringen wir die Zeit bis zum Abendessen wieder gemütlich im Fyret. Auf der Fahrt nach Svolvær soll der Trollfjord laut Dagsprogram angefahren werden - bei passender Wetterlage. |
Svolvær · Lofoten |
Nur mit Polarlicht werden wir wohl kein Glück mehr haben, denn der Himmel ist bedeckt, und es schneit leicht. Schade. |
Nesna · Polarsirkelseremoni |
Die gesunde Rückkehr aller Passagiere aus der lebensfeindlichen arktischen Region wird mit einem Löffel Lebertran gefeiert. Jeder, der einen Löffel voll von dem Zeug schluckt, darf seinen Löffel - ein Andenkenstück mit der eingravierten gefahrenen Route - behalten. |
Wir schlucken gleich zwei Löffel von dem nach Fisch schmeckenden, öligen Getränk, das angeblich sehr gesund sein soll, denn wir wollen einen zweiten Souvenirlöffel haben. |
Während die norwegische Küste an uns vorbeizieht, genießen wir unser Mittagsmenü. Gefühlt haben wir bereits drei Kilo zugenommen. |
Brønnøysund |
Es ist beinahe windstill und auch nicht besonders kalt, sodaß wir unsere Wanderung die Küste entlang richtig genießen. Einem Wegweiser können wir entnehmen, daß man von hier aus nicht allzuweit fahren muß, um zum Wanderweg auf den Berg Torqhatten zu kommen. |
Torqhatten - das ist eine Touristenattraktion, der Berg, den Sie wahrscheinlich aus den Reisekatalogen kennen: er hat ein gigantisches Loch in der Mitte, das während der letzten Eiszeit entstanden ist und durch das man hindurchschauen kann. |
Schließlich gehen wir zurück an Bord und genießen ein leckeres landestypisches Abendessen, während die MS Vesterålen in die Dunkelheit hinausschippert. |
Trondheim |
Nach dem Frühstück verlassen wir in Trondheim kurz das Schiff, um uns in einem nahegelegenen Supermarkt eine Flasche Möller's Tran zu kaufen. Wenn das Zeug so gesund ist, wie hier behauptet wird, schadet es ja nicht, wenn wir auch zuhause hin und wieder einen Löffel davon zu uns nehmen. |
Hier vor Ort sparen wir beim Einkauf mehrere EUR gegenüber dem Kaufpreis, der bei einer Bestellung über das Internet zu entrichten wäre, sowie natürlich zusätzlich die Versandkosten. |
Kristiansund |
Hier war in früheren Zeiten das Zentrum der norwegischen Kabeljauindustrie. Heute widmet man sich mehr der Öl- und Gasförderung. |
Molde |
Florø |
Bis zur Ankomst in Florø widmen wir uns ausgiebig dem letzten leckeren Frühstück an Bord der MS Vesterålen. Die Zeit bis zum Mittagessen verbringen wir gemütlich im Panoramasalon und bestaunen ein letztes Mal die beeindruckende norwegische Küste. |
Klar, daß wir bei nächster sich bietender Gelegenheit wieder eine Hurtigruten-Seereise buchen werden. |
Stereobild von der MS Vesterålen |
Für interessierte Photographen | |
Da unter winterlichen arktischen Lichtverhältnissen die von uns normalerweise präferierte Ausrüstung - bestehend aus niedrigempfindlichem Diafilm und passender Spiegelreflexkamera - nicht so gut geeignet ist, wurden alle hier gezeigten Bilder von vorneherein digital aufgenommen. |
ZURÜCK zu den Urlaubsempfehlungen
Worldwide Copyright © 2022 by Hans-Peter Bierlein, proud Member of the Royal North Cape Club and 1893 Ambassador
Made in Germany for your Pleasure · All Rights reserved